Handstückführung

Handstückführung

Perfekte Ergebnisse durch richtige Handstückführung und Geschwindigkeit

Langsame Handstückführung

Langsame Bewegungen bringen ein kräftiges und sattes Farbergebnis, da viele Perforationskanäle pro Zentimeter die Farbe eng und präzise einbringen.

Langsame Führung wird z.B. bei der Outline der Lippen sowie bei kleinen und präzisen Korrekturen angewendet.

Zügige Handstückführung

Durch eine zügige Führung verteilen sich die Perforationskanäle auf breitere Flächen. Es erfolgen weniger Einstiche pro Zentimeter, somit wird weniger Farbe in die Haut gebracht. Zügigere Bewegungen werden z.B. bei Schattierungen und Farbverläufen angewendet.

Schnelle Handstückführung

Bei einer schnellen Handstückführung ist es besonders wichtig, die Haut nur oberflächlich, sanft und ohne Druck mit schnellen Bewegungen zu pigmentieren.

Sehr schnelle Handstückführung

Sehr schnelle Bewegungen werden bei Schattierungen mit Pixeleffekt an Lippen angewendet. Diese Bewegungen sollten sehr gut geübt sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Stichtiefe

Nicht nur die Geschwindigkeit der Handstückführung, sondern auch der Druck, den du auf das Handstück ausübst, ist wesentlich. Unterschiedliche Stichtiefen führen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Techniken der Handstückführung

Feder-Technik

Bei dieser Technik lässt man das Handstück nur über die Oberfläche der Haut „flattern“, ohne dabei Druck auszuüben. Die Bewegungen sollen dabei leicht und gleichmäßig sein.

Soft-Hand-Technik

Durch eine ruhige Handführung mit sanft ausgeübtem Druck werden Farbpigmente in die Haut eingebracht. Das Farbergebnis ist satt und strahlend. Ist die richtige Stichtiefe erreicht, ist ein leichtes, aber deutliches Vibrieren in den die Haut spannenden Fingern zu spüren.

Achtung!

Wird zu tief pigmentiert, verliert die Farbe an Leuchtkraft und sie erscheint matter und dunkler. Bei zu tief pigmentierten Stellen kann es zu Fleckenbildung kommen. Außerdem sind eine verstärkte Krustenbildung und eine langsamere Wundheilung möglich.

Für ein perfektes, ebenmäßiges Farbergebnis sind eine gleichmäßige Handstückführung und Stichtiefe maßgeblich. Achte während des Pigmentierens außerdem auf eine gute Hautspannung.

Der Winkel der Handstücks

Neben der Handstückführung und der Geschwindigkeit ist bei der Pigmentierung auch der Winkel des Handstücks ausschlaggebend für ein perfektes Ergebnis.

Senkrechte Führung/90 Grad

Wird das Handstück senkrecht gehalten, können sehr einfach Bögen und Rundungen gezeichnet werden. Der Stichkanal ist bei dieser Haltung jedoch kürzer und bringt weniger Farbe ein. Gleichzeitig kann vermehrt Lymphflüssigkeit austreten, mit der die Farbe wieder ausgespült werden kann.

Leicht schräge Führung/60–45 Grad

Eine leicht schräge Führung des Handstücks führt zu rascher Farbaufnahme, da der Stichkanal deutlich länger ist und somit mehr Farbe in die Haut eingebracht werden kann. Ebenso tritt – im Gegensatz zur senkrechten Haltung – weniger Lymphflüssigkeit aus. Die Haut wird weniger „verletzt“, somit ist auch der Behandlungskomfort für Ihre Kundinnen höher. Die leicht schräge Führung ist die am häufigsten angewendete Pigmentiertechnik.

Sehr schräge Führung/45–30 Grad

Da bei dieser Führung besonders viel Farbe eingetragen wird, eignet sich diese Technik für große Flächen, wie zum Beispiel großflächige Schattierungen. Ebenso kommt sie bei Hauttypen, die erschwert Farbe annehmen, zum Einsatz.

Da diese Technik leichter zu Verletzungen führen kann, sollte sie mit Vorsicht eingesetzt werden. Aus diesem Grund kommt sie auch eher selten zur Anwendung.

Vorsicht!

Ist der Winkel noch flacher als 30 Grad, führt dies zu Verletzungen. Es kommt zu einer Abtragung des Gewebes, gefolgt von Narbenbildung.

Die Perfekte Linierführung

Es wird empfohlen, die Schräghaltung des Handstücks exakt in Zeichenrichtung zu führen.

In dieser Haltung kann mit gleichmäßigen Vor- und Rückwärtsbewegungen gearbeitet werden oder mit durchgezogenen Linien in Zeichenrichtung.

Eine Schräghaltung gegen die Linie ist nicht empfehlenswert, da die Farbe dabei unter der Haut verlaufen kann. Die Zeichnungen wirken dadurch unsauber und verschwommen.

Die Kunst der richtigen Bewegung und Linienführung

Die feine, präzise Linie

Eine feine, präzise Linie wird mit langsamer Bewegung in eine Richtung geführt. Je langsamer ihre Führung, desto klarer wird die Linie. Die Führung kann zum eigenen Körper hin oder davon weg erfolgen. Die Winkelhaltung sollte dabei leicht schräg sein (nicht unter 60 Grad).

Für die feine, präzise Linie eignet sich die Soft-Hand-Technik am besten. Mit leichten, kurzen, gleichmäßigen Vor- und Rückwärtsbewegungen erreichst du eine präzise Füllung der Linie, falls diese lückenhafte Stellen aufweisen sollte.

Die kräftige Linie

Eine kräftige, deckende Linie wird mit gleichmäßigen Vor- und Rückwärtsbewegungen erzielt. Bei präzisen Füllungen sollte der Fokus nach und nach auf einzelne Stellen gelegt werden. Mit gleichmäßigen, wiederholenden Vor- und Rückwärtsbewegungen können diese gefüllt werden. Dabei ist es wichtig, eine einheitliche Stichtiefe beizubehalten. Außerdem soll darauf geachtet werden, bei einer möglichen Richtungsänderung nicht zu verharren, sondern fließend weiterzuarbeiten.

Pixelschattierungen und Verläufe

Bei dieser Technik gleicht die Nadelführung einer Schaukelbewegung. Die Bewegung des Handstücks erfolgt schneller und in einem senkrechten Winkel. Abhängig von der gewählten Nadelgröße und der Schnelligkeit der Bewegungen sind feinere oder gröbere sowie deckende oder transparente Pixelschattierungen möglich. Je öfter die zu pigmentierende Stelle berührt wird, desto kräftiger wird die Schattierung. Wenn die Intensität von einer dunkleren Zone (dunkler Pixelschatten) fließend in eine hellere Zone (heller Pixelschatten) übergehend pigmentiert wird, können sehr edle, lidschattenähnliche Effekte erzielt werden. Hier kann mit Farben oder auch mit schwarz-grauen Tönen gespielt werden.

Filling

In Zonen, in denen eine deckende Füllung erforderlich ist, wird mit eng aneinander liegenden, sich überkreuzenden Linien gearbeitet. Mit senkrechten Linien werden die besten Ergebnisse erzielt. Diese werden z.B. bei Lippenschattierungen empfohlen.

Waagrechte Linien kommen bei präzisen Füllungen zum Einsatz.

Dabei sollte der Fokus zentimeterweise auf einzelne Stellen gelegt werden. Diese werden mit gleichmäßigen, sich wiederholenden Vor- und Rückwärtsbewegungen gefüllt.

Pendelschattierung

Bei der Pendeltechnik wird mit schnelleren und sehr eng aneinander liegenden Linien gearbeitet. Die Länge der Linien kann dabei variieren. Die Nadel berührt im Zuge der Bewegung nur in der Mitte die Haut. Diese schwingende Bewegung lässt sich mit einem Pendel vergleichen. Mit dieser Technik ist es möglich, einen sanften Verlauf zu kreieren (z.B. bei Lippenschattierungen).

Gleichmäßige Bewegungen und ein sanfter Druck sind von großer Bedeutung für eine optimale Schattierung. Je häufiger eine zu schattierende Stelle berührt wird, desto intensiver wird das Ergebnis. Zu beachten sind mögliche Reaktionen der Haut und die Gefahr von Fleckenbildung.

Power Shading/Ausblenden

Mit Powder Shading wird ein Übergang von einer kompakten Zeichnung zu einem pudrigen Effekt erreicht. Diese Technik wird bei Lippenschattierungen angewendet. Hierbei sind die Führung, der Druck und die Schnelligkeit des Handstücks ausschlaggebend.

Die bereits kompakte Zeichnung wird nur sanft berührt, um einen Übergang zu erzeugen. Für den Übergang werden mit Pendelbewegungen eng aneinander liegende Linien gezogen, die in der Länge variieren können. An jenen Stellen, an denen der Powder-Effekt gewünscht wird, wird der Druck des Handstücks reduziert.