Als Permanent Make-up Artist ist es entscheidend, die Begriffe Sterilisation und Desinfektion genau zu verstehen und korrekt anzuwenden. Beide Verfahren sind zentrale Bestandteile der Hygienepraxis, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrem Zweck und ihrer Anwendung.
Sterilisation ist ein Prozess, der alle Formen von Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren, Pilzen und Sporen, vollständig abtötet oder entfernt. Das Ziel der Sterilisation ist es, absolute Keimfreiheit zu erreichen.
– Autoklavierung: Verwendet feuchten Dampf unter hohem Druck (ca. 121-134°C) und ist eine der zuverlässigsten Methoden zur Sterilisation von wiederverwendbaren Instrumenten.
– Heißluftsterilisation: Erhitzt Gegenstände bei Temperaturen von 160-180°C für eine
bestimmte Zeit, geeignet für Materialien, die feuchte Hitze nicht vertragen.
– Chemische Sterilisation: Verwendet chemische Mittel (z.B. Ethylenoxidgas), um Materialien zu sterilisieren, die empfindlich auf Hitze reagieren.
– Strahlensterilisation: Nutzt ionisierende Strahlung (z.B. Gamma-Strahlen) zur Sterilisation von Einwegartikeln und medizinischen Geräten.
– Instrumente: Alle wiederverwendbaren Instrumente, die in Kontakt mit offenen Hautbereichen oder Schleimhäuten kommen, müssen sterilisiert werden. Beispiele sind Nadeln, Pinzetten und Scheren.
– Verpackung: Nach der Sterilisation müssen die Instrumente in sterilen Verpackungen aufbewahrt werden, um eine erneute Kontamination zu verhindern.
Desinfektion ist der Prozess, bei dem die Anzahl pathogener Mikroorganismen auf Oberflächen und in Materialien reduziert wird, sodass diese keine Infektionen mehr verursachen können. Im Gegensatz zur Sterilisation werden bei der Desinfektion nicht alle Mikroorganismen abgetötet, sondern nur diejenigen, die krankheitserregend sind.
– Chemische Desinfektion: Einsatz von Desinfektionsmitteln wie Alkohol, Chlor, Wasserstoffperoxid oder quaternären Ammoniumverbindungen, um Oberflächen und Materialien zu desinfizieren.
– Physikalische Desinfektion: Verwendung von Wärme (z.B. heißes Wasser oder Dampf) oder UV-Licht zur Reduktion von Keimen auf Oberflächen.
– Oberflächen: Arbeitsflächen, Stühle, Lampen und andere Gegenstände, die nicht sterilisiert werden können, sollten regelmäßig desinfiziert werden.
– Hautdesinfektion: Vor jeder Behandlung wird die Haut des Kunden desinfiziert, um pathogene Mikroorganismen zu reduzieren. Hierfür werden hautverträgliche Desinfektionsmittel verwendet.
– Handhygiene: Deine Hände sollten vor und nach jedem Kundenkontakt desinfiziert werden, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden.
Zusammengefasst:
Sterilisation zielt auf absolute Keimfreiheit ab und wird hauptsächlich bei Instrumenten angewendet, die in direkte Berührung mit offenen Hautbereichen oder Schleimhäuten kommen.
Desinfektion reduziert die Anzahl pathogener Keime auf ein sicheres Niveau und wird bei Oberflächen, der Haut und Händen angewendet.
Indem Du sowohl Sterilisation als auch Desinfektion korrekt und konsequent anwendest, stellst Du sicher, dass Deine Arbeitsumgebung und Deine Instrumente den höchsten Hygienestandards entsprechen. Dies ist entscheidend für die Sicherheit Deiner Kunden und für die Vermeidung von Infektionen in Deiner Praxis.