Risiken durch Inhaltsstoffe in Tätowierfarben
5. Risiken durch Inhaltsstoffe in Tätowierfarben
Tätowierfarben und die darin enthaltenen Bestandteile können allergische Reaktionen verursachen. Da hauptsächlich das Pigment in der Haut zurückbleibt, werden hier auch nur die Pigment-typischen Verunreinigungen aufgeführt (• Abb. 7.3).
Bild Abb.7.3
5.1 Pigmenttypische Verunreinigungen
Jede Pigmentklasse hat ihr eigenes charakteristisches Profil an Verunreinigungen. So enthalten anorganische Pigmente als Verunreinigungen generell im Vergleich zu ihren organischen Vertretern mehr Schwermetalle. Während organische Verunreinigungen wie polyzyklische Kohlenwasserstoffe, kurz: PAKs, oder aromatische Amine in den anorganischen Pigmenten eher als unwahrscheinlich gelten, so kommen im Ruß aufgrund der unvollständigen Verbrennung durchaus PAKs vor. Ebenso kommen aromatische Amine synthesebedingt eher in organischen Pigmenten vor.
5.2 Weitere Verunreinigungen und ihre Quellen
Gesundheitsschädigende Phtalate werden bei bestimmten Kunststoffarten als weichmachende Zutat zugegeben. Diese Weichmacher lösen sich aus den Kunststoffen und gelangen so in die Tätowierfarben. Weichmacher können in Tätowierfarben vermieden werden, indem man bei der Auswahl der Primärverpackung auf PVC-haltige Verpackungen verzichtet. Ebenso können Monomere als technisch unvermeidbare Stoffe aus der Herstellung der polymeren Bindemittel als Verunreinigungen in Farben enthalten sein. Hierzu empfiehlt es sich, als Farbenhersteller die Spezifikationen des jeweiligen Polymers auf den Restmonomerengehalt zu prüfen. In der Regel übersteigt der Gehalt an übriggebliebenen Monomeren nicht 50 ppm. Der Vollständigkeit halber werden Nitrosamine als mögliche weitere organische Verunreinigung erwähnt. Diese entstehen bei ungünstigen Formulierungen von Tätowierfarben und können daher vernachlässigt werden.